Vietnam

Kandy - Das Herz Sri Lankas

Von Nuwara Eliya aus setzten wir unsere Reise erneut mit dem Zug fort. Erneut ohne Reservierung. Die gibt es nämlich nur über den Schwarzmarkt bei dubiosen Händlern, die in mafiösen Strukturen Sitzplatztickets zu völlig überteuerten Konditionen verkaufen. Man sitzt dann in einem separaten Abteil und bekommt vom eigentlichen Erlebnis des Zugfahrens unter Einheimischen nicht viel mit. Dieses Mal hatten wir sogar Glück, es gelang uns, Sitzplätze zu ergattern.

 

Tipp am Rande: Wer mit dem Zug in Sri Lanka unterwegs ist, sollte die 3. Klasse nicht unterschätzen. Der Komfort unterscheidet sich nur minimal von der 2. Klasse, aber oft gibt es mehr Platz und fast keine Touristen. So saßen wir inmitten Einheimischer entspannt am Fenster, ließen die Landschaft vorbeiziehen und konnten dieses einmalige Erlebnis in Ruhe genießen: grüne Hügel, Teeplantagen, kleine Bahnhöfe mitten im Nirgendwo und winkende Menschen am Gleis.

In Kandy angekommen, erwartete uns ein echtes Highlight: unsere Unterkunft. Eine geräumige Penthousewohnung, lichtdurchflutet und mit Panoramafenstern ausgestattet. Von hier hatten wir nicht nur einen fantastischen Blick über den See von Kandy, sondern auch direkt hinüber zum berühmten Zahntempel. Ein Ort, den man aus Reiseführern kennt – und den wir nun für einige Tage quasi vor der Haustür hatten. Der Gedanke, hier zu sein, fühlte sich einfach besonders an. (Kontaktiere uns gerne, wenn Du einen Link haben möchtest!)

 

Der Zahntempel – ein Ort von Heiligkeit und Würde

Am nächsten Tag stand der Besuch des „Sri Dalada Maligawa“, des Zahntempels, auf dem Programm. Er ist das spirituelle Herz Sri Lankas und zugleich eine der wichtigsten buddhistischen Pilgerstätten weltweit. Denn hier wird, so erzählt es die Legende, ein Zahn des Buddha aufbewahrt. Seit Jahrhunderten ist dieser Zahn nicht nur ein religiöses Symbol, sondern auch ein politisches – wer ihn besitzt, gilt als rechtmäßiger Herrscher Sri Lankas.

Schon der Weg dorthin hatte etwas Feierliches. Zwischen weißen Mauern mit geschnitzten Lotusblüten, flankiert von Mönchen in orangefarbenen Roben und Pilgern in weißer Kleidung, betraten wir die Tempelanlage. Räucherwerk lag in der Luft, es herrschte eine Stimmung, die schwer in Worte zu fassen ist: Würde, Heiligkeit, tiefe Hingabe – und gleichzeitig eine lebendige Energie.

Besonders eindrucksvoll: Wir waren zufällig genau zu dem Zeitpunkt dort, als die wöchentliche Reinigung der Zahn-Reliquie stattfand. Das Heiligtum selbst ist gut gesichert und verborgen, doch schon allein die Atmosphäre während dieser Zeremonie zu erleben, war bewegend. Gläubige knieten nieder, schlossen die Augen und murmelten Gebete, zwei Mönche vor dem Schrein verpackten am Ende des Rituals feierlich den riesigen Schlüsselbund in einem Tuch und zogen von dannen. Man spürte, dass dieser Ort für die Menschen hier weit mehr ist als nur ein historisches Denkmal – er ist ein Stück Identität und Hoffnung.

Kontraste in der Altstadt

Nach so viel Eindrücklichkeit wollten wir den Rest des Tages etwas leichter gestalten. Wir spazierten durch die Altstadt von Kandy, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Ein Gewirr aus alten Gebäuden, kleinen Läden, Straßenhändlern – bunt, lebendig und voller Geräusche. Die Kinder hatten ihren Spaß daran, zwischendurch auch mal ganz „alltägliche Dinge“ zu tun: Es gibt hier mit dem KCC (Kandy City Centre) tatsächlich eine moderne Shopping Mall, die westlichen Standards in nichts nachsteht. Die Kinder liebten es zu stöbern, ein Eis zu essen und ein bisschen zu bummeln. Dieser Kontrast zwischen tiefer Spiritualität am Morgen und quirligem Stadtleben am Nachmittag machte den Tag rund.

 

Ein Tag zum Durchatmen

Am dritten Tag in Kandy entschieden wir uns bewusst für eine Pause. Nach den vielen Erlebnissen der letzten Wochen war es genau das Richtige, einfach in unserer Wohnung zu bleiben, den Blick über die Stadt schweifen zu lassen und die Eindrücke sacken zu lassen.

 

Doch zuerst stand ein wenig Schulunterricht auf dem Programm: Mathe und Deutsch. Die Kinder müssen den Stoff des verpassten Schuljahres ja selbstständig durcharbeiten. Irene und Sebastian planten derweil die nächsten Schritte unserer Reise.

 

Ein letzter Tag in Sri Lanka

Unser letzter Tag in Sri Lanka begann ganz entspannt – wir schliefen aus und nutzten die Gelegenheit, ohne Hektik in den Tag zu starten. Gleichzeitig war es ein besonderer Tag: Marlenes 14. Geburtstag.

Schon am Vortag hatten Maximilian und Sebastian heimlich in der Stadt eine Geburtstagstorte organisiert, und so konnten wir nach dem Frühstück feiern. Eine Torte, Kerzen, ein kleiner Geburtstagsmoment hoch oben über den Dächern von Kandy – das war sicher einer der außergewöhnlichsten Geburtstage überhaupt.

Nach der kleinen Feier machten wir uns mit dem TukTuk auf den Weg zum Royal Botanical Garden von Peradeniya, einem der bekanntesten botanischen Gärten Asiens und nur wenige Kilometer außerhalb von Kandy gelegen. Was uns dort erwartete, war schlicht überwältigend: Über 4.000 verschiedene Pflanzenarten auf einer Fläche von rund 60 Hektar – ein Paradies an Grün, Farben und Düften.

Viele Schulkassen waren im Botanical Garen unterwegs, wir wurden von ihnen freundlich auf Englisch begrüßt, und Maximilian, Marlene und Mathilda wurden um Fotos gebeten. Die offene und herzliche Art der Menschen in Sri Lanka ist etwas, was uns von diesem Land noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Wir spazierten unter majestätischen Baumriesen hindurch, entdeckten Orchideen in unzähligen Variationen, bunte Schmetterlinge, Vögel und immer wieder diese beeindruckenden Flughunde, die in Scharen in den Baumwipfeln hingen und die Szenerie fast unwirklich machten. Affen liefen in Horden durch den Park und wir mussten gut aufpassen, dass wir nicht "überfallen" wurden.

Besonders berührend war der Teil des Gartens mit den sogenannten Memorial Trees, die von Staatsoberhäuptern und Persönlichkeiten gepflanzt wurden: Von Zar Nikolaus über Königin Elizabeth bis hin zu aktuellen Politikern – jeder Baum trägt eine kleine Geschichte, und gemeinsam ergeben sie ein lebendiges Stück Weltgeschichte.

Die Ruhe dieses Ortes tat uns gut – nach so vielen intensiven Erlebnissen auf der Insel war der Garten der perfekte Abschluss.

Am Nachmittag ging es zurück in die Stadt, ins Kandy City Centre, das moderne Einkaufszentrum im Herzen der Altstadt. Im Foodcourt stärkten wir uns noch einmal mit lokalen Gerichten und genossen die letzte Gelegenheit, das Treiben in der Stadt auf uns wirken zu lassen.

Zurück in unserer wunderbaren Penthouse-Wohnung mit Blick auf den See und den Zahntempel stand der organisatorische Teil des Tages an: Wir füllten die Traveller’s Declaration für die Einreise in unser nächstes Land aus – ein Formular, das überraschend detailliert war. Außerdem kümmerte sich Sebastian um eine eSIM, dieses Mal über Airalo statt wie bisher über YESIM.

Am nächsten Tag hieß es dann: Packen. Gegen Mittag kam unser Van, und wir machten uns auf die dreistündige Fahrt zum Flughafen von Colombo. Von dort sollte unsere Reise weitergehen – lasst euch überraschen, wo es für uns als nächstes hingeht!

 

Fazit zu unserer Reise durch Sri Lanka

Sri Lanka hat uns tief berührt. Wir sind mit der Vorstellung angekommen, ein schönes und abwechslungsreiches Land zu erleben – und haben so viel mehr gefunden. Kaum ein Ort auf der Welt vereint auf so engem Raum eine solche Vielfalt: goldene Strände mit wilder Brandung, sattgrüne Teeplantagen in den Bergen, uralte Königsstädte voller Geschichte und Spiritualität, quirlige Märkte, Regenwald und Nationalparks mit einer faszinierenden Tierwelt.

Doch was uns am meisten beeindruckt hat, waren nicht die Orte selbst, sondern die Menschen. Überall wurden wir offen und herzlich empfangen – von TukTuk-Fahrern, die uns ihre Geschichten erzählten, über Familien, die uns in Tempeln Süßigkeiten anboten, bis hin zu lachenden Kindern am Straßenrand, die uns neugierig zuwinkten oder Fotos mit uns machen wollten. Sri Lanka hat ein großes Herz, und wir durften es mehrfach spüren.

Natürlich gab es auch herausfordernde Momente: Stromausfälle bei 35 Grad, spontane Planänderungen, wenn ein Fahrer plötzlich nicht kam, oder Unterkünfte, die nicht ganz das hielten, was sie versprachen. Doch genau diese Situationen haben uns gezeigt, wie wichtig Gelassenheit und Flexibilität auf Reisen sind – und die feste Überzeugung, dass am Ende immer alles gut wird.

Für uns als Familie war Sri Lanka ein Abenteuer voller gemeinsamer Erlebnisse. Unsere Kinder haben gelernt, wie man in einem überfüllten Zug einen Platz ergattert, dass man sich auf das landestypische Essen auch mal einlassen muss und dass ein Stromausfall kein Weltuntergang ist. Und wir als Eltern haben erlebt, wie wertvoll es ist, mit ihnen solche Momente zu teilen – Augenblicke, die man nicht planen kann, die aber genau deshalb so unvergesslich werden.

Sri Lanka ist kein Land, das man einfach bereist und wieder abhakt. Es ist ein Land, das man erlebt, das einen manchmal herausfordert, aber dafür mit unzähligen kleinen und großen Wundern belohnt. Wir nehmen Erinnerungen mit, die bleiben werden – an das Lächeln der Menschen, an Zugfahrten mit offenen Türen durch Nebelschwaden im Hochland, an stille Momente in uralten Tempeln und an Sonnenuntergänge, die den Himmel in allen Farben leuchten ließen.

Sri Lanka hat uns gelehrt, das Tempo rauszunehmen, das Ungeplante zuzulassen – und einfach im Moment zu sein. Es war die perfekte erste Station auf unserer großen Reise.

Top-Sehenswürdigkeiten, Essen & Tipps

Vietnam mit Kindern entdecken: Tipps für unvergessliche Familienabenteuer

Vietnam hat sich zu einem der spannendsten Reiseziele Südostasiens entwickelt – besonders für Familien. Mit seiner vielfältigen Landschaft, freundlichen Bevölkerung und kostengünstigen Infrastruktur bietet das Land ideale Voraussetzungen für ein unvergessliches Familienabenteuer.

Must-See-Sehenswürdigkeiten für Familien

Vietnams Highlights sind so abwechslungsreich wie seine Kultur. Hier unsere Top-Empfehlungen:

  • Halong-Bucht: Ein UNESCO-Weltnaturerbe, das mit smaragdgrünen Gewässern und karstigen Inseln beeindruckt. Familien können hier Kajak fahren, Höhlen wie die Sung Sot-Höhle erkunden oder auf traditionellen Dschunken übernachten. Teenager lieben die Instagram-tauglichen Sonnenuntergänge, während jüngere Kinder das Muschelsammeln an einsamen Stränden genießen.
  • Hoi An: Die malerische Altstadt mit Laternenbeleuchtung und Fahrradtouren durch Reisfelder begeistert alle Altersgruppen. Besuchen Sie eine Kochschule – hier lernen Kinder, wie man Frühlingsrollen formt oder Banh Mi zubereitet.
  • Sapa: Trekking-Touren durch terrassierte Reisfelder und Begegnungen mit ethnischen Minderheiten bieten kulturelle Einblicke. Übernachten Sie in einem Homestay, wo Familien gemeinsam mit Einheimischen kochen und traditionelle Spiele spielen.
  • Phong Nha-Ke Bang Nationalpark: Abenteuerlustige Familien erkunden hier spektakuläre Höhlen wie die Paradise Cave oder die riesige Son-Doong-Höhle (für Teenager geeignet).
  • Mekong-Delta: Bootsfahrten durch schwimmende Märkte und Besuche von Obstplantagen zeigen Vietnams ländliche Seite. Kinder staunen über Kokosnuss-Süßigkeiten und exotische Früchte wie Rambutan.

Fortbewegung in Vietnam: Stressfrei unterwegs mit Kindern

Vietnams Infrastruktur ist gut ausgebaut, erfordert aber Planung:

  • Inlandsflüge: Schnell und günstig (ab 20 €) verbinden sie Städte wie Hanoi, Da Nang und Ho-Chi-Minh-Stadt. Ideal, um lange Busfahrten zu vermeiden.
  • Nachtzüge: Die Reunification Express-Linie von Nord nach Süd bietet Schlafwagen mit Familienabteilen. Züge sind sicherer und komfortabler als Busse, allerdings langsamer.
  • Private Fahrer: Ein Auto mit Chauffeur (ab 50 €/Tag) gibt Flexibilität für spontane Stopps. Kindersitze sind selten – daher eigene mitnehmen oder Sicherheitsgurte nutzen.
  • Grab-Taxis: Die App-basierte Buchung sichert feste Preise und englischsprachige Fahrer. Perfekt für Stadtexkursionen.

Tipp: Vermeide Mietwagen – der chaotische Verkehr (über 8 Millionen Motorräder!) ist für Ungeübte riskant.

Vietnamesische Küche: Ein Fest für kleine und große Gaumen

Vietnams Essen ist frisch, vielfältig und oft kinderfreundlich:

  • Pho: Die Nationalspeise (Reisnudelsuppe mit Huhn/Rind) wird morgens serviert und ist mild gewürzt. Perfekt für empfindliche Mägen.
  • Banh Mi: Knusprige Baguettes gefüllt mit Gemüse, Fleisch oder Ei – ein praktischer Snack für unterwegs.
  • Goi Cuon: Ungefüllte Frühlingsrollen mit Erdnusssoße – gesund und beliebt bei Kindern.
  • Kaffee-Kreationen: Probieren Sie Egg Coffee (mit Schaumcreme) oder Coconut Coffee – auch als Eiskaffee ein Hit.

Sicherheitstipps:

Streetfood nur an belebten Ständen mit frischer Zubereitung wählen.

Trinkwasser ausschließlich aus Flaschen nutzen – auch zum Zähneputzen.

Praktische Tipps für die Familienreise

1. Gesundheitsvorsorge:

  • Impfungen wie Hepatitis A und Tetanus sind empfohlen. Malaria-Prophylaxe wird für ländliche Gebiete angeraten.
  • Packe Mückenschutz mit DEET ein, Sonnencreme (LSF 50+) und eine Reiseapotheke mit Durchfallmittel sowie Fieberthermometer.

2. Unterkünfte:

  • Homestays: Bei lokalen Familien in Sapa oder Mai Chau lernen Kinder das ländliche Leben kennen. Viele bieten große Zimmer und Spielmöglichkeiten.
  • Hotels mit Pool: In Städten wie Hanoi oder Hoi An sorgen Pools für Abkühlung nach Sightseeing-Touren.

3. Kultur & Sicherheit:

  • Vietnamesen lieben Kinder – erwarten Sie viel Aufmerksamkeit, Fotos und spontane Umarmungen. Klären Sie ältere Kinder darauf vor, um Verunsicherung zu vermeiden.
  • Straßenüberquerungen erfordern Geduld: Langsam und stetig gehen – der Verkehr weicht aus! Halten Sie jüngere Kinder immer an der Hand.

4. Beste Reisezeit:

  • Februar–April: Trocken und mild (18–30°C), ideal für Rundreisen.
  • Dezember–Januar: Kühler im Norden (ab 10°C), perfekt für Trekking in Sapa.

 

Warum Vietnam 2025 perfekt für Familien ist

Viele Hotels und Touranbieter haben Angebote für Familien im Programm. Digitale Tools wie die Grab-App oder Online-Buchungsplattformen machen die Planung einfacher denn je. Zudem ist Vietnam sicherer als viele europäische Destinationen – Die Kriminalitätsrate ist niedrig, und die medizinische Versorgung in Großstädten entspricht internationalen Standards.

Fazit:
Vietnam vereint Abenteuer und Entspannung wie kaum ein anderes Land. Ob beim Paddeln zwischen Kalksteinfelsen, beim gemeinsamen Kochen in Hoi An oder beim Lachen mit einheimischen Kindern in Sapa – hier entstehen Erinnerungen fürs Leben. Mit etwas Vorbereitung wird Deine Familienreise zu einem mühelosen Erfolg, der Groß und Klein begeistert.

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Warum die Toskana perfekt für einen Wohnmobil-Urlaub mit Kindern ist
16.01.2025 07:35 Die Toskana ist ein Paradies für Familien, die mit dem Camper unterwegs sind. Hier treffen beeindruckende Landschaften, kinderfreundliche Aktivitäten und kulinarische Highlights aufeinander. Für mich ist sie ideal, weil sie eine einzigartige Mischung aus Natur, Abenteuer und Erholung bietet – perfekt für Kinder und Erwachsene gleichermaßen.