Reiseblog

Hier teilen wir unsere Gedanken rund um das Thema REISEN:

ultimative Tipps, unsere Traumziele, alles, war ihr bei der Reisevorbereitung berücksichtigen solltet, usw...

Ein Jahr Weltreise – und was ist mit der Schulfplicht?

Wir erfüllen uns einen Traum: ein Jahr Weltreise als Familie! Möglich wird das durch eine offizielle Schulbeurlaubung unserer Kinder. Warum wir diesen Schritt wagen, was wir dabei lernen – und wie wir Schule neu denken – erzählen wir hier. Lass dich inspirieren!

Ein Traum wird Wirklichkeit

Manchmal braucht es nicht nur Mut, sondern auch einen Plan, um einen Traum Wirklichkeit werden zu lassen. Unser Traum: als Familie gemeinsam die Welt entdecken, Zeit füreinander haben, neue Perspektiven erleben. Ein ganzes Jahr lang. Ohne Rückflugticket im Kopf, ohne den ständigen Blick auf den Kalender.

Doch da war eine große Frage: Was ist mit der Schule?

Unsere Kinder sind schulpflichtig. Und genau wie viele andere Eltern dachten wir zunächst: „Das geht doch gar nicht.
Aber – es geht. Mit einem Antrag auf Beurlaubung vom Schulbesuch. Und genau diesen Weg sind wir gegangen.

 

Warum wir uns für ein Jahr Auszeit entschieden haben

Die Idee einer langen Reise geisterte schon lange durch unsere Köpfe. Die Welt ist so groß, das Leben so kurz – warum also warten, bis die Kinder erwachsen sind? Warum nicht jetzt gemeinsame Erinnerungen schaffen, die bleiben?

Wir wollten:

  • Zeit statt Termine.
  • Erfahrungen statt Konsum.
  • Lernen fürs Leben statt nur für die nächste Klassenarbeit.

Gerade die letzten Jahre haben uns gezeigt, wie schnell sich Pläne ändern können. Umso mehr wurde uns bewusst: Wenn nicht jetzt, wann dann?

 

Unsere Perspektive als Pädagogen

Was uns die Entscheidung zusätzlich erleichtert hat: Sebastian ist selbst Lehrer. Seit vielen Jahren begleitet er Kinder und Jugendliche auf ihrem Bildungsweg – mit Leidenschaft, Empathie und dem Blick für individuelle Stärken.

Außerdem betreiben wir seit 2011 die STUDIMUNDO® Schülernachhilfe Steinfurt, unser eigenes Institut für individuelle Förderung. Wir erleben täglich, wie unterschiedlich Kinder lernen – und wie wichtig es ist, Bildung flexibel und lebensnah zu gestalten. Diese Erfahrungen haben unser Vertrauen gestärkt, dass unsere Kinder auf der Reise nicht nur Schritt halten, sondern enorm wachsen werden.

Lernen ist für uns nicht an ein Gebäude gebunden. Lernen findet überall statt – auf Reisen, im Gespräch, beim Beobachten und Entdecken.

 

Die gesetzliche Grundlage: So funktioniert die Beurlaubung

In Deutschland besteht grundsätzlich Schulpflicht. Aber: In Ausnahmefällen können schulpflichtige Kinder beurlaubt werden – etwa bei einem vorübergehenden Auslandsaufenthalt.

Jedes Bundesland hat eigene Regeln, doch im Kern gilt:

  • Die Beurlaubung muss beantragt werden.
  • Sie wird in der Regel nur einmalig und für einen begrenzten Zeitraum gewährt. (In NRW darf beispielsweise der Schulleiter selbst über eine Beurlaubung bis zu einem Jahr entscheiden.)
  • Es muss glaubhaft gemacht werden, dass die Reise dem Kind nicht schadet – im Gegenteil: dass es davon profitiert.
  • In manchen Fällen wird ein individueller Lernplan verlangt oder das Homeschooling im Ausland thematisiert.

Wichtig: Der Antrag sollte frühzeitig gestellt werden, am besten mehrere Monate vor der geplanten Abreise.

Unser Tipp:
Geht offen auf die Schulleitung zu, zeigt euer Konzept, erklärt, welche Bildungsinhalte die Kinder unterwegs erleben und wie sie den Anschluss halten können. Viele Schulen sind offener, als man denkt!

 

Unsere Argumente für die Schulleitung

Wir haben uns gut vorbereitet und uns gefragt:
Was nehmen unsere Kinder von einer Weltreise mit – schulisch und fürs Leben?

Unsere wichtigsten Punkte:

  • Interkulturelles Lernen: Begegnungen mit anderen Kulturen, Sprachen und Lebensweisen sind durch nichts zu ersetzen.
  • Selbstständigkeit und Flexibilität: Neue Situationen meistern, Verantwortung übernehmen, Lösungen finden.
  • Sprachkompetenz: Englisch und andere Sprachen praktisch anwenden und vertiefen.
  • Geografie, Geschichte, Naturwissenschaften live erleben: Statt im Klassenzimmer trockene Fakten zu lernen, erleben wir Vulkanlandschaften, historische Stätten und Regenwälder hautnah.
  • Familienzeit: Gemeinsame Erlebnisse stärken die Bindung und schaffen ein stabiles Fundament für die Zukunft.

Wir haben außerdem zugesichert, dass unsere Kinder:

  • regelmäßig lernen (angepasst an die Reisebedingungen),
  • Lesetagebücher führen,
  • kleine Reiseprojekte erarbeiten (z.B. Präsentationen über besuchte Länder).

Unsere Weltreise wird zur Lebensschule

Uns geht es nicht darum, Schule zu „vermeiden“. Im Gegenteil: Wir sehen die Weltreise als eine Erweiterung des Klassenzimmers – nur eben ohne vier Wände.

Lernen wird unterwegs ganz selbstverständlich:

  • Beim Einkaufen auf dem Markt in einer fremden Sprache.
  • Beim Berechnen von Währungen und Budgets.
  • Beim Planen von Reiserouten.
  • Beim Diskutieren über Nachhaltigkeit, Umweltschutz und soziale Gerechtigkeit, die wir hautnah erleben.

Unsere Kinder lernen nicht weniger, sondern anders. Und genau das ist der Schatz, den wir ihnen mitgeben möchten.

 

Wie wir uns auf das Lernjahr vorbereiten

Damit der Übergang möglichst reibungslos läuft, haben wir uns folgendes vorgenommen:

  • Kernfächer sichern: Mathe, Deutsch und Englisch bleiben die Basis. Dafür haben wir Materialien dabei und setzen auf kurze, aber regelmäßige Übungseinheiten.
  • Freies Lernen zulassen: Die Weltreise soll nicht zum schulischen Marathon werden. Lernen darf neugierig, offen und erlebnisorientiert sein.
  • Digital unterstütztes Lernen: Mit Apps, Onlinekursen und E-Books bleiben wir flexibel.
  • Reflektieren und dokumentieren: In Tagebüchern, Blogs oder Fotoprojekten halten die Kinder ihre Erlebnisse fest und verarbeiten das Gelernte kreativ.

 

Zweifel und Sorgen – und warum wir Es trotzdem tun

Natürlich gab es auch Bedenken:
Verpassen die Kinder nicht den Anschluss?
Was ist, wenn sie sich nach der Rückkehr schwer tun?
Was, wenn unterwegs etwas schiefgeht?

Wir haben uns intensiv mit diesen Fragen auseinandergesetzt. Aber am Ende stand eine noch größere Frage:
Was verpassen sie, wenn wir es nicht tun?

  • Die Chance, ihren Horizont zu erweitern.
  • Die Möglichkeit, Resilienz und Weltoffenheit zu entwickeln.
  • Die Erfahrung, dass Lernen überall stattfinden kann – nicht nur im Klassenzimmer.
  • Wir sind überzeugt: Das, was sie unterwegs gewinnen, wird jede Herausforderung wert sein.

Unser Learning: Mut wird belohnt

Unsere Weltreise ist keine Flucht vor der Schule. Sie ist eine bewusste Entscheidung für eine andere Art des Lernens, des Lebens, des Miteinanders.
Es wird sicher nicht immer leicht. Aber wir wissen: Es wird sich lohnen.

Und vielleicht zeigen wir damit auch unseren Kindern – und uns selbst –, dass Mut, Vertrauen und Abenteuerlust oft die besten Lehrer sind.

 

Dein Traum? Deine Entscheidung!

Vielleicht spielst auch du mit dem Gedanken, als Familie eine längere Reise zu machen.
Vielleicht fragst du dich, ob das mit schulpflichtigen Kindern überhaupt möglich ist.
Unsere Antwort: Ja, es ist möglich. Und ja, es lohnt sich.

Trau dich, deinen eigenen Weg zu gehen.
Mach Pläne, stelle Anträge, sprich mit der Schule – und vor allem: Vertraue darauf, dass Bildung viel mehr ist als Schulbücher und Klassenzimmer.

Die Welt wartet auf euch!

Wenn Du weitere Infos und Tipps möchtest, schreib uns gerne!