In unserem Reiseblog halten wir euch auf dem Laufenden über unsere einjährige Weltreise. Außerdem teilen wir unsere Gedanken rund um das Thema REISEN:
ultimative Tipps, unsere Traumziele, alles, war ihr bei der Reisevorbereitung berücksichtigen solltet, usw...
Die Fahrt von Uppuveli nach Arugam Bay führte uns südwärts entlang der wunderschönen Ostküste Sri Lankas. Unterwegs glitten Palmenhaine, kleine Fischerdörfer und immer wieder der Blick auf das glitzernde Meer am Fenster vorbei. Wir waren voller Vorfreude – auf einen weiteren Küstenort, den viele Reisende als „Mekka der Surfer“ preisen.
Doch als wir nach einigen Stunden Fahrt schließlich in Arugam Bay ankamen, war die Stimmung zunächst etwas gedämpft. Nach den entspannten Tagen in Uppuveli traf uns der Kontrast mit voller Wucht: Hotels, Restaurants, Bars – alles dicht an dicht, die Hauptstraße laut und voll, ein geschäftiges Hin und Her. Arugam Bay ist touristisch – sehr touristisch.
Unser Hotel lag direkt am Strand, was uns zumindest gleich wieder aufatmen ließ. Vom Balkon im dritten Stock blickten wir über Palmen hinweg direkt aufs Meer. Die Zimmer waren geräumig und völlig in Ordnung – kein Luxus, aber solide.
Natürlich zog es uns sofort an den Strand. Doch auch hier sah man die Spuren der Vergangenheit: Seit dem Tsunami 2004 ist der Strand deutlich schmaler geworden. Viele Bars und Restaurants haben ihre Liegen bis fast ans Wasser geschoben, sodass nicht mehr viel Platz für das blieb, was man sich unter einem endlosen Tropenstrand vorstellt. Trotzdem – die Bucht war schön, die hohen Wellen machten Spaß, und nach einem kurzen Spaziergang ließen wir uns einfach ins Wasser fallen.
Am Abend suchten wir uns ein Restaurant, aßen gut und ließen den Fahrtag entspannt ausklingen.
Am nächsten Morgen frühstückten wir in einem der zahlreichen Restaurants – direkt an der quirligen Hauptstraße von Arugam Bay. Und plötzlich steckte eine Kuh ihren Kopf durchs Fenster, als würde sie uns „Guten Morgen“ wünschen. Noch immer, nach all den Tagen auf dieser Insel, sind wir über solche Momente erstaunt, die uns zeigen, wie anders, wie lebendig, wie unvorhersehbar dieses Land ist.
Der restliche Vormittag gehörte dem Strand – und nichts anderem. Wir taten schlichtweg gar nichts. Einfach nur sitzen, schwimmen, in den Wellen planschen, wieder sitzen. Je länger wir hier waren, desto mehr wuchs unsere Sympathie für diesen lebhaften Ort.
Am letzten Tag in Arugam Bay teilten wir uns auf: Marlene und Maximilian gönnten sich im Spa eine Massage und eine Maniküre, Irene und Mathilda verbrachten den Tag im Hotel, und Sebastian suchte sich einen Coworking-Space, um ein paar Stunden konzentriert zu arbeiten.
Am späten Nachmittag hatten wir dann alle ein Ziel: Elephant Rock. Schon die Fahrt dorthin im TukTuk war ein Abenteuer – vorbei an Reisfeldern, wo Wasserbüffel im kühlen Nass badeten, und über holprige Sandpisten, die mehr nach Offroad-Tour als nach gemütlicher Ausfahrt wirkten. Nach rund 20 Minuten erreichten wir den Ausgangspunkt, und ein kleiner Spaziergang brachte uns zu dem berühmten Felsen.
Es ist ein wirklich traumhafter Ort. Links eine friedliche Lagune, rechts das Meer mit sanften Wellen, dazwischen ein schmaler, fast menschenleerer Strand. Die Sonne senkte sich langsam, tauchte Himmel und Wasser in warmes Gold und Rosa. Es war, als würde die Zeit für einen Moment stillstehen.
Ein ausgezeichnetes Abendessen mit Livemusik im "The Garlic" (große Empfehlung von uns!) rundete diesen schönen Abend ab. Ein perfekter Abschied von unserem Aufenthalt in Arugam Bay.
Nach drei Nächten hieß es dann Abschied nehmen – von der Küste, vom Meer, von Arugam Bay. Unser nächstes Ziel war Ella im Hochland, eine der beliebtesten Stationen in Sri Lanka. Sebastian hatte bereits zwei Tage vorher einen Fahrer organisiert, die Abfahrt war für 11 Uhr geplant.
Doch um Viertel vor 11 kam die Nachricht: Unser Fahrer war in einen Unfall verwickelt und wurde von der Polizei vernommen. Weiterfahrt? Heute unmöglich.
Wir saßen bereits auf gepackten Koffern, schwitzend in der Mittagshitze. Zu allem Überfluss war mal wieder der Strom in der ganzen Stadt ausgefallen – keine Ventilatoren, keine Klimaanlage, kein kühler Rückzugsort. Der Schweiß lief in Strömen, die Stimmung war angespannt.
Wir versuchten unser Glück bei unseren Kontakten vor Ort. Doch so kurzfristig war niemand verfügbar. Eine Absage folgte der nächsten. Schließlich griffen wir zur letzten Option: unsere Instagram-Community. Und tatsächlich – eine andere Reisefamilie, mit der wir in Kontakt standen, schickte uns die Nummer eines Fahrers aus Arugam Bay. Ein kurzer Anruf, und eine Viertelstunde später stand ein Van vor unserer Tür.
Manchmal fügt sich eben doch alles.
Die Fahrt ins Landesinnere war lang und kurvenreich. Von der Küste hinein ins Hochland Sri Lankas, vorbei an Teehügeln, Wasserfällen und dichtem Grün. Je höher wir kamen, desto frischer wurde die Luft. Nach dreieinhalb Stunden, gegen 16:30 Uhr, erreichten wir Ella – erschöpft, aber erleichtert.
Doch auch dort wartete schon das nächste Abenteuer: der Weg zu unserer Unterkunft, der sich schwieriger gestalten sollte als gedacht. Aber davon berichten wir im nächsten Blogeintrag.