Australien - Die Ostküste

Melbourne oder Sydney?
25.02.2025 07:08 Melbourne oder Sydney? Für uns ist Melbourne die spannendere Stadt! Warum? Bessere Kaffeekultur, unglaubliche Street Art, geniale Food-Märkte, Federation Square & eine faszinierende Musikszene. Zudem liegt Melbourne perfekt für Natur-Abenteuer wie die Great Ocean Road. 🌏✨
Whitsunday Islands: Dein perfekter Bootsausflug ab Airlie Beach
28.01.2025 07:41 Ein Bootsausflug zu den Whitsunday Islands ab Airlie Beach ist ein unvergessliches Erlebnis. Genieße den schneeweißen Sand am Whitehaven Beach, bewundere das Farbspiel der Hill Inlet und schnorchle in der Unterwasserwelt des Great Barrier Reefs. Dein Guide für den perfekten Tag im Paradies!

Mit dem Camper von Cairns nach Melbourne

Ein Roadtrip voller Abenteuer

Du träumst von Freiheit, atemberaubenden Landschaften und einem Hauch von Abenteuer? Dann schnapp dir einen Camper und begleite mich auf einer unvergesslichen Reise entlang der australischen Ostküste – von tropischen Regenwäldern bis hin zu pulsierenden Metropolen. Von Cairns bis Melbourne erwarten dich über 3.000 Kilometer voller magischer Momente und spektakulärer Erlebnisse. Pack deine Sachen, denn es geht los!

Start in Cairns

Tropisches Flair und das Great Barrier Reef

Dein Abenteuer beginnt in Cairns, der entspannten Stadt im Norden von Queensland. Schon beim ersten Bummel durch die Straßen spürst du die tropische Atmosphäre: Palmen säumen die Wege, und die Esplanade lädt mit ihrer Lagune zum Entspannen ein. Aber Cairns hat mehr zu bieten – vor allem eines der beeindruckendsten Naturwunder der Welt: das Great Barrier Reef.

Ein Rundflug über das Riff ist Pflicht! Aus der Vogelperspektive siehst du die Farbenpracht der Korallen und die schillernden Blautöne des Ozeans. Die schiere Größe des Riffs raubt dir den Atem. Nach diesem Erlebnis holst du deinen Camper ab – dein Zuhause auf Rädern für die nächsten Wochen. Los geht’s in Richtung Cape Tribulation!

Cape Tribulation

Wo Regenwald auf das Meer trifft

Auf der Fahrt nach Cape Tribulation durchquerst du den Daintree-Nationalpark, ein UNESCO-Weltnaturerbe. Hier erlebst du den ältesten Regenwald der Welt hautnah. Wandere über hölzerne Stege, lausche dem Zirpen der Zikaden und lass dich von der üppigen Pflanzenwelt verzaubern. Am Cape Tribulation treffen dichter Regenwald und weißer Sandstrand direkt aufeinander – ein absolut magischer Ort. Und nachts? Lass dich von den Geräuschen des Waldes in den Schlaf wiegen.

Townsville und Magnetic Island

Inselträume und bunte Unterwasserwelten

Dein nächster Stopp ist Townsville, eine charmante Küstenstadt. Von hier aus setzt du mit der Fähre über nach Magnetic Island. Auf der Insel fühlst du dich wie in einer anderen Welt. Miet dir einen knallbunten Moke (einen kleinen, offenen Inselwagen) und erkunde die malerischen Buchten und Aussichtspunkte. Halte Ausschau nach den berühmten Koalas, die in den Bäumen dösen.

Magnetic Island ist auch ein Paradies für Schnorchler. Die Unterwasserwelt entlang des Schnorchelpfades in Geoffrey Bay ist spektakulär – bunt schimmernde Korallen und neugierige Fische begleiten dich auf deinem Tauchgang. Nach diesem Inselabenteuer kehrst du mit einem breiten Lächeln auf die Fähre zurück.

Airlie Beach und die Whitsundays

Postkartenidylle pur

Die Straße führt dich weiter nach Airlie Beach, einem lebhaften Ort, der das Tor zu den Whitsunday Islands ist. Hier solltest du unbedingt eine Bootstour unternehmen! Während du durch die Inselgruppe segelst, kannst du es kaum glauben: feiner, weißer Sandstrand und türkisfarbenes Wasser – es sieht aus wie aus einem Reiseprospekt.

Ein Highlight der Tour ist der Whitehaven Beach, einer der schönsten Strände der Welt. Und wenn du schnorcheln möchtest, erwarten dich auch hier wieder farbenfrohe Korallenriffe und ein wahres Paradies unter Wasser. Airlie Beach wird dich nicht mehr so schnell loslassen!

Hervey Bay und Fraser Island

Abenteuer auf der größten Sandinsel der Welt

In Hervey Bay wartet das nächste Abenteuer: ein Tagesausflug nach Fraser Island, die größte Sandinsel der Welt. Mit einem Geländewagen erkundest du die Insel, von kristallklaren Süßwasserseen wie dem Lake McKenzie bis hin zu den goldenen Sandstränden, an denen du kilometerweit entlangfahren kannst. Auch die Maheno-Wrack-Ruine, die gestrandete Überreste eines Schiffs, erzählt hier ihre eigene Geschichte. Diese Insel ist ein echter Abenteuerspielplatz!

Sunshine Coast und Brisbane

Surfen und City-Vibes

Die Sunshine Coast macht ihrem Namen alle Ehre – die sonnenverwöhnten Strände laden dich zum Surfen, Schwimmen und Entspannen ein. Besuche den bezaubernden Ort Noosa, wo das Leben etwas langsamer verläuft und dich der Nationalpark mit atemberaubenden Küstenwegen lockt.

Von hier aus geht es weiter nach Brisbane, der Hauptstadt von Queensland. Die Stadt ist modern, lebendig und vielseitig. Genieße einen Spaziergang entlang der South Bank, einem grünen Stadtviertel mit Gärten, Restaurants und einem künstlichen Strand. Brisbane ist ein Ort, an dem sich die Großstadt und die Natur die Hand reichen.

Gold Coast und Byron Bay

Surfer-Paradies und Walbeobachtungen

Nur eine Stunde südlich von Brisbane liegt die Gold Coast – ein Paradies für Surfer. Die Wolkenkratzer von Surfers Paradise, die goldenen Strände und das aufregende Nachtleben machen diesen Ort zu einem Hotspot für Abenteurer.

Weiter südlich erreichst du Byron Bay, wo die Atmosphäre entspannter wird. Die Hippie-Metropole Australiens ist bekannt für ihre alternative Szene und die atemberaubende Natur. Der Leuchtturm am Cape Byron ist der östlichste Punkt Australiens – ein großartiger Ort, um Pottwale direkt von der Küste aus zu beobachten. Dieses Erlebnis wirst du nie vergessen.

Sydney

Die Perle Australiens entdecken

Sydney, die größte Stadt Australiens, begeistert mit einer Mischung aus urbanem Flair, traumhaften Stränden und beeindruckender Natur. Egal, ob du die weltberühmte Oper bestaunst, durch das historische Viertel The Rocks schlenderst oder an den Stränden von Bondi oder Manly entspannst – Sydney hat für jeden etwas zu bieten.

Sehenswürdigkeiten, die du nicht verpassen solltest

Ein absolutes Highlight ist natürlich das Sydney Opera House, eines der bekanntesten Wahrzeichen der Welt. Direkt daneben erstreckt sich die Harbour Bridge, die du entweder überqueren oder bei einer geführten Klettertour erklimmen kannst – mit spektakulärem Blick auf den Hafen!

Für alle, die Natur lieben, bietet sich ein Besuch im Royal Botanic Garden an, eine grüne Oase mitten in der Stadt. Ein besonderer Aussichtspunkt ist Mrs. Macquarie’s Chair, eine in Stein gemeißelte Bank, die einen atemberaubenden Blick auf das Opernhaus und die Harbour Bridge bietet – perfekt für Fotos, besonders zum Sonnenuntergang.

Strände und Outdoor-Erlebnisse

Sydney ist ein Paradies für Strandliebhaber. Der berühmte Bondi Beach lädt zum Surfen und Sonnenbaden ein, während der malerische Coogee Walk fantastische Ausblicke auf die Küste bietet. Wer es ruhiger mag, findet in Manly Beach oder Watsons Bay perfekte Plätze zum Entspannen.

Kulinarik & Nightlife

Von trendigen Cafés in Surry Hills bis hin zu erstklassigen Restaurants am Darling Harbour – Sydney verwöhnt Feinschmecker mit frischen Meeresfrüchten und internationaler Küche. Am Abend locken angesagte Rooftop-Bars und gemütliche Pubs, die das Stadtleben perfekt abrunden.

Sydney ist eine Stadt, die begeistert – mit ihrer Vielfalt, Schönheit und entspannten Lebensart. Wer Australien besucht, sollte sich dieses Juwel nicht entgehen lassen!

Canberra und Bittangabee Bay

Von der Hauptstadt in die Wildnis

Nach der lebhaften Metropole steht ein Besuch in Canberra, der Hauptstadt Australiens, an. Die Stadt ist ruhig, geordnet und bietet viele interessante Museen und Galerien. Besonders sehenswert ist das Australische Kriegsmuseum sowie das Parlament.

Danach wird es wieder wild: Die Bittangabee Bay im Ben-Boyd-Nationalpark bietet dir abgelegene Strände und atemberaubende Natur. Ein idealer Ort, um für ein oder zwei Tage den Alltag hinter dir zu lassen und die Ruhe zu genießen.

Wilsons Promontory

Australiens wilde Seite

„The Prom“, wie die Einheimischen Wilsons Promontory nennen, ist ein Highlight auf dem Weg nach Melbourne. Der Nationalpark begeistert mit spektakulären Wanderwegen, einsamen Stränden und einer reichen Tierwelt. Vielleicht entdeckst du Wombats oder Kängurus auf deiner Tour! Ein besonders schöner Ort ist der Squeaky Beach, dessen Sand unter deinen Füßen quietscht.

Fazit: Ein Roadtrip, der dich für immer verändert

Ein Roadtrip von Cairns nach Melbourne ist mehr als nur eine Reise – es ist eine Erfahrung, die dich bereichert und dich die Schönheit Australiens hautnah erleben lässt. Von tropischen Regenwäldern über endlose Strände bis hin zu pulsierenden Städten bietet diese Route alles, was dein Herz begehrt. Also, worauf wartest du? Dein Camper steht bereit, und das Abenteuer wartet auf dich!

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Das echte Bali – endlich!

Nach den ersten Wochen auf Bali war klar: Diese Insel fordert uns heraus.

Wir hatten schon viel erlebt – Stille und Lärm, Schönheit und Schatten, Begeisterung und Enttäuschung. Kaum ein Ort hat uns emotional so gefordert. 

Unsere Zeit in Kedungu, einem kleinen Dorf nahe Tanah Lot, war geprägt von dieser Ambivalenz. Die Villa, die wir dort gemietet hatten, war wunderschön: modern, geschmackvoll eingerichtet, mit großem Garten, tropischen Pflanzen und einem herrlichen Pool. Ein Ort, an dem man zur Ruhe kommen könnte – wenn da nicht der Baulärm gewesen wäre.

Der versprochene Blick auf Reisfelder entpuppte sich als Blick auf eine große Baustelle. Schon früh am Morgen begannen die Maschinen zu dröhnen, Staub lag in der Luft, die Gespräche der Arbeiter mischten sich mit dem Summen der Bohrmaschinen.

Von Sonnenaufgang bis spät am Nachmittag wurden wir beschallt. Und so verbrachten wir unsere Tage in einem merkwürdigen Schwebezustand – zwischen Paradies und Baustelle, Schönheit und Lärm.

Trotzdem hatten wir dort auch gute Tage. Unser Fahrer Depa, immer gut gelaunt und mit einem Lächeln im Gesicht, begleitete uns auf unseren Ausflügen.

Wir besuchten Tempel, badeten unter Wasserfällen und standen staunend inmitten der berühmten Jatiluwih-Reisterrassen, einem UNESCO-Weltkulturerbe. Es war, als würde die Landschaft selbst atmen. Grün in allen Nuancen, harmonisch abgestuft, von Wasseradern durchzogen.

Doch je näher wir den touristischen Orten kamen, desto deutlicher wurde auch: Bali ringt mit sich selbt. Überall wird gebaut, überall entsteht Neues – oft auf Kosten des Alten. Traditionelles wird verdrängt, Straßen verstopfen, Dörfer werden zerschnitten von Baustraßen. Nach einer knappen Woche wussten wir: Wir müssen weiter suchen nach dem echten Bali.

 

Abschied mit Hindernissen

Unser Vermieter in Kedungu war verständnisvoll und bot uns an, den Transfer in die nächste Unterkunft als Entschädigung kostenlos zu übernehmen. Pünktlich stand der Van vor der Tür – diesmal mit einer Fahrerin, was auf Bali eher selten ist.

Doch schon die erste Kreuzung wurde zur Prüfung. Sie verpasste die Abzweigung, legte den Rückwärtsgang ein – und mit einem lauten Krachen landete die Hinterachse im Straßengraben. Also: alle raus aus dem Wagen. Ein paar Männer aus der Nachbarschaft eilten sofort herbei, halfen und schoben – und nach ein paar Minuten war das Auto wieder frei.

Unsere Fahrerin wirkte aufgewühlt. Sie griff zu ihrem Handy, öffnete eine App und spielte ein balinesisches Gebetsmantra in voller Lautstärke ab. Das sollte offenbar dem Schutz der Weiterfahrt dienen. Und tatsächlich: Die restliche Fahrt verlief ruhig und sicher – als hätte das Mantra tatsächlich alle bösen Geister besänftigt.

Nach einer Stunde erreichten wir unsere neue Unterkunft – und atmeten auf.

Vor uns lag eine wunderschöne und nagelneue Villa, bestehend aus drei Gebäuden, die sich U-förmig um einen kleinen Pool gruppierten. In der Mitte das Hauptwohngebäude mit drei Schlafzimmern, dann ein weiteres Wohngebäude und ein offenes Gebäude mit Küche, Esstisch und Sofa. Alles luftig, geschmackvoll, eingebettet in tropisches Grün.

In der Nähe gab es ein paar kleine Reisfelder, einen Fluss, der sich durch ein tief eingeschnittenes Tal schlängelt, Palmen und den Gesang der Vögel. Keine Baustelle, kein Lärm. Nur Ruhe (- bis auf einen traditionellen Holzkünstler, der seine Blöcke mit der Kettensäge vorbereitete und in den späten Abendstunden mit seinen Freunden sang...)

Wir fühlten uns sofort wohl und beschlossen, unseren Aufenthalt zu verlängern. Doch leider war die Villa nach vier Nächten schon wieder ausgebucht – ein kleiner Stich ins Herz, denn dieser Ort fühlte sich endlich richtig an. Wir genossen jeden Moment dort: Frühstück am Pool, Abkühlung im Pool, ab zu ein Ausflug und abends entspanntes Beisammensein, während draußen die Grillen zirpten.

Hier hätten wir bleiben können. Vielleicht sogar länger als geplant. Doch das Schicksal hatte anderes vor.

 

Der absolute Tiefpunkt: Die Rattenvilla

Die nächste Unterkunft – nur sechs Kilometer entfernt – klang auf den ersten Blick vielversprechend: ein kleines Haus mit Pool, direkt am Reisfeld. Perfekt für den Übergang, dachten wir. Doch der Transfer, kaum ein paar Kilometer, dauerte fast eine Stunde – verstopfte Straßen, chaotischer Verkehr, Umleitungen wegen Baustellen.

Und als wir endlich ankamen, waren wir schnell ernüchtert. Eigentlich lag das Haus wirklich schön, am Rande eines Reisfelds. Doch auch hier war natürlich wieder eine Baustelle nebenan, die Nachbarn auf der anderen Seite verbrannten ununterbrochen Gartenabfälle. Das Haus selbst war alt, nicht wirklich sauber, die Türen schlossen nicht richtig. Wir machten uns einen Tee, bestellten etwas zu essen, versuchten, die Atmosphäre auf uns wirken zu lassen.

Dann raschelte es. Eine Ratte huschte direkt vor unseren Augen quer durchs Wohnzimmer. Kurz darauf entdeckten wir eine zweite – im Abfluss der Badewanne.

Das war der Moment, in dem wir wussten: Wir müssen hier weg.

Nach einigen Mails, Chats und Anrufen bekamen wir unser Geld für die Buchung zurück. Doch ein Problem blieb: Woher bekommen wir so schnell eine neue Unterkunft. Wir hatten eigentlich keine Lust, schon wieder stundenlang nach ewas Passendem zu suchen. Die Stimmung war auf dem Tiefpunkt, doch schließlich fanden wir eine neue Villa – weiter im Norden, abseits des Trubels. Die Fotos sahen wunderschön aus, aber nach allem, was wir erlebt hatten, war unsere Erwartungshaltung gedämpft.

Also packten wir erneut unsere Sachen, bestellten einen Gojek-Fahrer und machten uns auf den einstündigen Weg nach Norden.

 

Taro – Ein Ort, der heilt

Mit jedem Kilometer, den wir aus dem dicht besiedelten Ubud herausfuhren, veränderte sich die Landschaft. Die Luft wurde klarer, die Dörfer wirkten friedlicher. Der Verkehr wurde weniger. Und dann standen wir vor dem Tor unserer neuen Unterkunft – und trauten unseren Augen nicht.

Eine Traumvilla.

Vier separate Gebäude in einem wundervollen Garten mit Palmen, verbunden durch Steinwege, ein offener Wohn- und Essbereich, umgeben von tropischen Pflanzen rahmten einen gewaltigen Infinity-Pool, der scheinbar direkt in die grünen Reisfelder überging. Am Horizont zeichneten sich die Vulkane Balis ab, eingehüllt in leichten Nebel. Wir konnten unser Glück kaum fassen. Wo ist der Haken? - Doch es zeigte sich: es gab keinen!

Hier war Bali still. Echt. Friedlich. Und wir wussten: Endlich angekommen.

Made, unser Vermieter, begrüßte uns mit einem strahlenden Lächeln und brachte uns ein Begrüßungsgetränk. Sein Lachen war warm, sein Wesen ruhig. Er bot an, am Abend für uns zu kochen – und während wir im Pool schwammen, bereitete sein Team ein balinesisches Abendessen für uns zu. Einfach aber gut: Reis und Nudeln, Gemüse, Hähnchen.

Wir aßen an dem großen Massivholzesstisch, während die Sonne langsam hinter den Reisfeldern versank. Ein Blick wie aus einem Bildband über Bali. Es fühlte sich an wie eine Einladung – von Bali selbst.

 

Die Nacht, in der die Erde bebte

Doch in dieser ersten Nacht rüttelte uns die Insel buchstäblich wach.

Ein Erdbeben! Erst ein leises Grollen, dann Vibrationen – und plötzlich bebte der Boden unter uns, und Türen und Fenster klapperten. Nach einer Minute war es vorbei. Glücklicherweise gab es keine Schäden, nur ganz viel Adrenalin und ein pochendes Herzklopfen.

Aber seltsamerweise fühlte es sich nicht beängstigend an. Im Gegenteil – fast reinigend. Als hätte Bali uns sagen wollen: Ich bin lebendig. Ich bin nicht glatt, nicht bequem, nicht perfekt – aber ich bin echt.

Dieses Erdbeben wurde für uns zu einem Symbol. Es rüttelte nicht nur die Erde, sondern auch unser bisher eher negatives Bild von Bali zurecht.

Und auch das Bild, das Made von uns hatte, wurde zurechtgerückt: Er hatte uns zunächst als gewöhnliche Touristen betrachtet und erzählte uns von kitschigen Bali-Swings und den üblichen Touristenhotspots, zu denen er uns fahren würde. Doch schnell merkte er, dass wir nach etwas ganz anderem auf unserer Reise suchten: Wir sammeln echte Erlebnisse und Erfahrungen abseits der ausgetretenen Pfade des Massentourismus. 

 

Eintauchen in die Spiritualität Balis

In den folgenden Tagen führten wir viele sehr tiefgründige Gespräche mit Made, die uns nachdenklich machten und uns endlich die Kultur Balis verstehen ließen. Er erzählte uns von der Tri Hita Karana, der zentralen Lebensphilosophie der Balinesen. Sie beschreibt die drei harmonischen Beziehungen, die das Glück des Menschen bestimmen:

  • Parahyangan – die Beziehung zwischen Mensch und den Göttern,
  • Pawongan – die Beziehung zwischen Mensch und Mitmensch,
  • Palemahan – die Beziehung zwischen Mensch und Natur.

Nur wenn alle drei im Gleichgewicht sind, so glauben die Balinesen, kann Frieden und Wohlstand entstehen.

Made sprach mit einer Selbstverständlichkeit darüber, die uns berührte. Er lebte diese Werte. Und plötzlich verstanden wir so vieles: den Respekt, die Freundlichkeit, die tiefe Spiritualität, die selbst in den einfachsten Gesten spürbar ist.

 

Begegnungen, die bleiben

Besonders eindrucksvoll war unsere Begegnung mit Munan, Mades Frau. Sie war ursprünglich gekommen, um Irene eine Yoga-Stunde zu geben – doch es wurde ein Abend, der uns lange in Erinnerung bleiben wird.

Munan lud uns zu einer Sound-Healing-Session ein. Obwohl es zunächst befremdlich klang, ließen wir uns darauf ein. Nach einer tiefen gemeinsamen Meditation erfüllte sie den Raum mit Gongs und Klangschalen. Die Töne schienen durch uns hindurchzugehen, jede Zelle zu berühren. Es ging um Schwingung – um das Lauschen nach innen.

Nach der Session sprachen wir über innere Balance, die Energie des Atems, über das Loslassen. Über die Frage: Wer bin ich – und wie kann ich im Einklang mit allem um mich herum leben?

Diese Begegnung veränderte etwas in uns. Sie machte uns still – auf eine gute Weise.

 

Die Kunst des Canang

Ein weiterer Abend war den Canang Sari gewidmet, den kleinen Opfergaben, die wir bereits so oft auf Bali gesehen hatten – auf Straßen, in Tempeln und Schreinen, sogar in Autos.

Munan zeigte uns, wie man sie herstellt: kleine Schälchen aus Palmblättern, zusammengenäht mit Bambus, gefüllt mit Blüten.

Das Canang ist mehr als ein religiöses Ritual. Es ist ein täglicher Akt der Dankbarkeit – eine Manifestation des eigenen Selbst, das man den Göttern darbietet und um inneren und äußeren Frieden bittet.

Jede Blüte steht für eine Tätigkeit im Tagesablauf, jede Farbe für ein Element und die Gottheiten Shiva, Brahma und Vishnu. Das Canang erinnert daran, dass alles miteinander verbunden ist – Mensch, Natur und das Göttliche, sowie Werden, Vergehen und Neuschöpfung.

Diese schlichte, poetische Form der Achtsamkeit hat uns tief berührt.

 

 

Wir nehmen unendlich viel mit

Munan hatte uns noch empfohlen, das benachbarte Dorf Delodsema zu besuchen, in dem das ursprüngliche Bali noch sichtbar ist. Wir unternahmen also die wunderschöne Wanderung dorthin: durch den Dschungel, danach durch Reisfelder - und fanden ein traditionelles Dorf mit den typischen Häusern und Hausaltären hinter kunstvoll verzierten Eingangstüren vor.

 

Ein ganz besonderer Ort ist das Flusstal Semara Ratih, das sich hinter dem Dorf erstreckt. Dort fließen zwei Quellen ineinander, die in der balinesischen Tradition das männliche (Semara) und das weibliche Prinzip (Ratih) verkörpern.

Die Quellen werden durch zwei Bambusröhren zueinander geleitet, die von einer männlichen und einer weiblichen Statue gehalten werden, die vom Dschungel überwuchert sind. Ein mystischer Ort, an dem wir ganz alleine waren.

Bali hat uns geprüft, irritiert, manchmal enttäuscht und sogar schockiert. Aber jetzt, hier in unserer Villa in Taro, inmitten der Reisfelder, mit Blick auf die Vulkane und den offenen Himmel, verstehen wir:

Diese Insel gibt nichts leichtfertig her. Man muss sich ihr öffnen. Man muss bereit sein, sich von ihr verändern zu lassen.

Vielleicht war die „Rattenvilla“ die notwendige Erfahrung, die uns hierher geführt hat – nach Taro, zu Made und Munan, zu Klang, Stille und Spiritualität.

Hier haben wir gelernt, was Bali wirklich ist: kein Sehnsuchtsort für perfekte Bilder auf kitschigen Schaukeln, sondern ein lebendiger Organismus – wild, fordernd, wunderschön.

Und während wir den letzten Abend in Taro ausklingen lassen, denken wir: Bali, du hast uns durch- und aufgerüttelt, gefordert, beschenkt – und schließlich versöhnt. - Wir sind gespannt, was du noch für uns bereithältst.